Wann ist der richtige Zeitpunkt für Kinder?

Eine ehrliche Frage, die mir tatsächlich vor kurzem von einer jungen Influencerin der Gen Z gestellt wurde. Sie liebt ihr Leben, hat aber einen Mörderstress endlich den „Richtigen“ zu finden und eine Familie zu gründen, weil sie irgendwann dafür zu alt sein könnte – und das mit Anfang 20! So viel dazu. Gleichzeitig fragt sie sich jedoch, ob man heutzutage überhaupt noch Kinder in die Welt setzen soll. Ihre größte Angst: das politische Weltgeschehen (vielleicht auch der Klimawandel). Zugegeben, die Befürchtung, dass wir unsere Rechte und Freiheiten (in andere Länder zu reisen) verlieren könnten, habe ich im ersten Moment als ein wenig übertrieben empfunden. Doch vielleicht hat sie damit gar nicht so unrecht – und ich mache mir einfach zu viele Sorgen über das hier und jetzt anstatt über die Zukunft.
Ich habe ihr dann zwei Dinge gesagt, von denen ich absolut überzeugt bin:
- Hör auf dir Stress zu machen, man ist nie „zu alt“, um Kinder zu bekommen! Meine Mutter hat meine Schwester mit 24 bekommen und mich mit 27, meine Schwester hat ihr erstes Kind mit 23 zur Welt gebracht – und ich? Ich war 33. Ja, ganze zehn Jahr älter. Warum auch nicht? Auch heute noch, mit 38 Jahren fühle ich mich in der Lage ein weiteres Kind in die Welt zu setzen. Ob ich das will ist natürlich eine andere Frage – aber keine weltpolitische, sondern eine persönliche. Wenn man sich ein bisschen umsieht, es gibt so viele Frauen, die heutzutage in ihren 40ern noch Mütter werden. Selbst, wenn es irgendwann biologisch nicht mehr möglich ist, um ein Kind großzuziehen, kann man nicht „zu alt“ sein.
- Es ist NIE der richtige Zeitpunkt für ein Kind! Nein, ehrlich ist es nicht. Irgendwelche Ausreden gibt es immer. Sei es der Job, die Finanzen, die Wohnsituation, das Partyleben, die Freunde, die familiäre Situation, (ich könnte hier vermutlich ewig weiter aufzählen) und natürlich das Weltgeschehen, die Politik, der Klimawandel und so weiter. Ganz ehrlich? Hätten unsere Urgroßeltern, Großeltern (und die, zumindest meine, hätten einen absolut triftigen Grund gehabt) und Eltern so gedacht, dann würde es uns erstens gar nicht geben und zweitens die Generationen vor uns diese Rechte und Freiheiten, die wir heute haben, nicht erkämpft, denn auch sie würde es dann nicht geben. Außerdem, wer wird erneut dafür kämpfen, wenn alles den Bach runtergeht und die Welt wieder aufbauen? Ganz genau, meine Tochter oder ihre Kinder. Denn wer könnte diese Welt besser retten als Kindern, die schon von Klein auf lernen, was Frieden, Nächstenliebe und Hilfe bedeuten? Genauso und nicht anders.