Ich stille wann, wo und wie ich will!

Stillen in der Öffentlichkeit, immer wieder ein heiß diskutiertes Thema. Aber warum eigentlich? Ist es nicht das Natürlichste und Normalste auf der Welt, wenn man einem Kind etwas zu Essen gibt? Wir verstecken uns beim Essen schließlich auch nicht. Ganz im Gegenteil, wir zelebrieren es sogar in sogenannten Restaurants. Genau dort, wo es für viele nicht akzeptabel ist, ein Kind zu stillen. Nicht mit mir, war ich hochschwanger überzeugt! Die Realität sah dann aber – erst einmal – anders aus:

So richtig traute ich mich dann doch nicht in aller Öffentlichkeit zu stillen. Zu groß war die Angst vor den Blicken. Bis ich eines Tages, meine kleine Tochter stillend, vor den Toiletten des Wiener Semperdepot stand. „Entschuldigung, aber ich finde das so wundervoll! Es ist toll, wenn sich Mütter trauen, ihre Kinder in der Öffentlichkeit zu stillen“, so eine Frau zu mir, die gleichzeitig entzückt ihre Hände vor dem Gesicht zusammenschlug.

Die Worte dieser Dame machten mir Mut. Seit damals ist es mir egal, wo mein Kind Hunger hat. Ob an der nächsten Bushaltestelle, auf der Parkbank, im Einkaufszentrum oder auch im Restaurant – ich stille, meistens ohne mich „zu bedecken“. Wem es nicht passt, ganz ehrlich, der braucht schlicht und einfach nicht hinzusehen.

Wir müssen uns wohlfühlen

Gut, es gibt Augenblicke, in denen es mir immer noch unangenehm ist. So würde ich mich heute vermutlich wieder in das Untergeschoss des Semperdepot zurückziehen, anstatt mitten am Festival zwischen tausend Menschen meiner kleinen Tochter die Brust zu gehen. Genauso würde ich in einem vollen Lokal meinem Gegenüber die Brüste nicht vor die Nase halten, wo dieser gar keine Möglichkeit hat, auszuweichen. Dabei würde ich mich genauso wenig wohlfühlen, wie in einem piekfeinen Restaurant den Busen auszupacken.

Auch suche ich mittlerweile manchmal ein ruhiges Plätzchen auf, weil sich Frankie Malou inzwischen zu leicht ablenken lässt. Oft reicht schon eine andere Stimme und die Sache mit dem Essen hat sich erledigt.

Heute bin ich wieder überzeugt: Stillen ist die normalste Sache der Welt! Niemand sollte einer Frau vorschreiben, wann, wo und wie sie ihrem Kind die Brust gibt. Wichtig ist nur: Die stillende Mutter und das Baby müssen sich wohlfühlen!

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